Leistungszuschlag Pflege | Eigenanteil & Beispiele
Inhaltsverzeichnis
Leistungszuschlag für vollstationäre Pflege ab 01.01.2022
Gerade langjährige Bewohner eines Pflegeheims sollen finanziell entlastet werden. Durch den sogenannten Leistungszuschlag übernimmt die Pflegekasse einen Teil der pflegebedingten Kosten.
- Der Leistungszuschlag gilt ausschließlich bei vollstationärer Pflege in den Pflegegraden 2 bis 5
- Der Leistungszuschlag erfolgt ausschließlich auf die pflegebedingten Kosten im Pflegeheim
- Nicht vom Leistungszuschlag umfasst sind die Verpflegungs-, Unterbringungs- und Investitionskosten der stationären Pflege
- Die Verrechnung des Leistungszuschlages erfolt direkt zwischen Pflegekasse und Pflegeeinrichtung
Dauer der vollstationären Pflege |
Leistungszuschlag für pflegebedingte Kosten |
---|---|
1. bis 12. Monat | 5% |
13. bis 24. Monat | 25% |
25. bis 36. Monat | 45% |
ab 37. Monat | 70% |
Leistungszuschlag Beispiele
Dauer der vollstationären Pflege |
Gesamt Zuzahlung bzw. Eigenanteil im Pflegeheim |
Zusammensetzung Gesamt Zuzahlung bzw. Eigenanteil | ||
---|---|---|---|---|
Pflegebedingte Kosten (EEE = Einrichtungs- einheitlicher Eigenanteil) |
Investitions- kosten |
Verpflegung & Unterkunft |
||
Beispiel | 2500€ | 1000€ | 500€ | 1000€ |
1. bis 12. Monat | 2450€ | 950€ (5% = 50€ Leistungszuschlag) | 500€ | 1000€ |
13. bis 24. Monat | 2250€ | 750€ (25% = 250€ Leistungszuschlag) | 500€ | 1000€ |
25. bis 36. Monat | 2050€ | 550€ (45% = 450€ Leistungszuschlag) | 500€ | 1000€ |
ab 37. Monat | 1800€ | 300€ (70% = 700€ Leistungszuschlag) | 500€ | 1000€ |
Durch das Zweite Pflegestärkungsgesetz (PSG II) wurden zuletzt im Januar 2017 die Leistungen in der gesetzlichen Pflegeversicherung wieder einmal überarbeitet. Diesmal jedoch wurden nicht nur die Leistungen angehoben, sondern auch das System der Pflegestufen durch 5 Pflegegrade ersetzt. Die Pflegegrade sollen Menschen mit psychischen Erkrankungen den Menschen mit körperlichen Gebrechen gleichstellen.
Wer zum Zeitpunkt der Umstellung schon Pflegeleistungen bezog, brauchte sich keine Sorgen machen. Durch die gesetzliche Pflegereform wurde kein Pflegebedürftiger schlechter gestellt. Im Detail bedeutet dies, dass die Pflegebedürftigen entweder genauso viel finanzielle Unterstützung erhalten oder sich sogar verbessern.
Leistungen der gesetzlichen Pflegeversicherung ab 01.01.2022
Die folgende Tabelle zeigt die gesetzlichen Leistungen in den einzelnen Pflegegraden.
Häusliche / ambulante Pflege | Vollstationäre Pflege | ||
---|---|---|---|
Durch Angehörige / Bekannte |
Durch den ambulanten Dienst oder teilstationäre Pflege |
||
Pflegegrad 1 | 0 € * | 0 € * | 125 € |
Pflegegrad 2 | 316 € * | 724 € * | 770 € |
Pflegegrad 3 | 545 € * | 1363 € * | 1262 € |
Pflegegrad 4 | 728 € * | 1693 € * | 1775 € |
Pflegegrad 5 | 901 € * | 2095 € * | 2005 € |
Entlastungsbetrag | * bis 125 € monatlich zusätzlich bei häuslicher / ambulanter Pflege |
Häusliche / ambulante Pflege durch: |
Vollstationäre Pflege |
||
---|---|---|---|
Laien | Pflegedienst | ||
Grad 1 | 0€ * | 0€ * | 125 € |
Grad 2 | 316 € * | 724 € * | 770 € |
Grad 3 | 545 € * | 1363 € * | 1262 € |
Grad 4 | 728 € * | 1693 € * | 1775 € |
Grad 5 | 901 € * | 2095 € * | 2005 € |
Entlastungs- betrag |
* bis zu 125 € monatlich zusätzlich bei häuslicher / ambulanter Pflege |
Bei der häuslichen Pflege kann man für jeden Pflegegrad einen Entlastungsbetrag beantragen. Der Entlastungsbetrag in Höhe von 125 € p. M. kann auch für Pflegesachleistungen verwendet werden.